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Archive for 19. Juli 2008

Ich ging eben durch die Stadt, die Kleine neben mir und mir fiel das Lied ein, das Lied dass mich begleitet seit dem ich es das erste Mal gehört habe. Ich beginne jedesmal an zu heulen denn dieses Lied berührt mich unendlich.

Es ist immer ein Weg bei mir gewesen, als Kind der Weg durch die kleine Gasse am Friedhof vorbei, geradeaus Richtung Kirche, die Schritte zählend und meinen Gedanken nachhängend. Die spannendsten Geschichten entstanden in meinem Kinderkopf, die Welt war schön. Der Weg in die Kälte, durch den Schnee um sterben zu können, doch so leicht ging das nicht, doch als Kind glaubt man teilweise noch auf Erlösung. Der Weg in die innere Kälte , der Weg in mich hinein. Es war der Weg durch die Wiesen, mit einem Buch vor der Nase, oft setzte ich mich irgendwohin und las, lag auf der Wiese und träumte mich in den Wolken. Es war der Weg am Fluss entlang, den ich Tag für Tag lief bis zur Erschöpfung um zu fühlen dass ich noch lebte, die Scham und den Abscheu davonlaufen. Es war der Weg ins Erwachsenenleben aus einer verkorksten Kindheit und Jugend heraus. Danach wurde es der Weg mit meiner ersten großen Liebe. Viel zu sehr war ich mit mir selber beschäftigt um den Wert dieses Menschen zu erkennen, der zum ersten Mal mein Herz eroberte. Er hatte unendlich viel Geduld und als ich es erkannte war er schon fort. Viele die die ganze Geschichte kennen können mich kaum verstehen, es sind richtig böse Sachen passiert, man könnte denken es entspricht meinem Persönlichkeitsprofil dass ich dies alles ertragen habe, jedoch war es etwas Besonderes, er holte mich zurück ins Leben und ich war wütend darüber. Ich konnte seine Liebe nicht ertragen, es war mir zu viel zu nah. Wie oft habe ich ihm gesagt, ich hasse dich, ich hasse dich, wenn ich doch lieber gesagt hätte ich liebe dich. Er hat es ertragen, die Wutausbrüche. Ich weiß nicht wie oft ich von ihm geflüchtet bin, wie oft ich mich von ihm entfernt habe, dachte immer er zwingt mich nicht dazu etwas zu sagen. Ganz oft schwieg ich ihn nur an, tagelang, verweigerte mich vollkommen, beschäftigte mich mit mir selber, war irgendwo aber nicht bei ihm. Doch er blieb, Tag für Tag, versuchte mich zum Lachen zu bringen und hatte Geduld. Heute weiß ich was er geleistet hat, heute weiß ich wie sehr er gelitten haben muss und letztendlich weiß ich warum er teilweise so aggressiv und verzweifelt war. Er war immer die Fröhlichkeit in Person, wie schon erwähnt, er hatte eine wunderbare Gabe, mich aus der Hölle herauszuholen. Ich weiß noch wie er Ma stand hielt , ich habe ihn bewundert dafür. Ich weiß er hat mir schon längst verziehen, ich spüre wie er neben mir steht und sagt, komm ist schon gut, hör auf zu weinen, du hast gelernt. Vielleicht musste es so sein, dass ich ähnliche Erfahrungen mache, vielleicht muss es sein, dass ich an Punkten komme, an denen er damals war. Es tut mir so unendlich leid und wie gerne würde man manches rückgängig machen aber dies geht nun mal nicht im Leben.

Mein Geburtstag naht, ich wollte heute einen Schlussstrich ziehen, doch es wird wohl wahr sein, dass man das nicht an einem Ereignis festmachen kann und trotzdem ich bin konsequent meinen Weg gegangen , ich kenne meinen Plan vom Glück und besitze die nötige Sturheit auch wenn es verdammt schwer ist.

Seit einigen Tagen kenne ich den Anfang vom Buch dass ich schreiben werde, im Endeffekt hat meine Thera mich vor langer Zeit darauf gebracht. Ich wachte nachts auf und wusste wie ich beginnen muss, wusste wo das Ende ist, das Ende das ein Anfang sein wird. Ich habe immer gewartet auf irgendwas , etwas was auf mich zukommt, oft wusste ich im Voraus schon dass wieder ein komplizierter Abschnitt beginnt, vielleicht sind es Schwingungen ich weiß es nicht, ich spüre es einfach. Tage vorher bin ich unruhig, bis das betreffende einkehrt ist. Meistens bin ich innerlich dann schon soweit darauf vorbereitet. Ich kenne inzwischen einige Menschen, die das genau so empfinden und bin froh nicht alleine damit zu sein.

Was ich habe ist wieder ein unendliches Vertrauen in mir selber, ziemlich großes Selbstbewusstsein und die Gewissheit Schmerz und Leid bis zu einem gewissen Masse ertragen zu können. Ich kann geben und die Hoffnung haben das es diejenigen die es verdient haben erreicht und ich bin inzwischen in der Lage mich zurückzuziehen wenn es schmerzt.

Ich bin stolz darauf dass ich heute lieben kann, natürlich macht es mich kirre, dass man mich selten versteht, dass man nicht begreift wie ich ticke. Es treibt mich teilweise in den Wahnsinn zu wissen was in dem anderen vorgeht. Ich glaube, dass ich es wesentlich weniger schwer hätte, wenn ich nicht so feinfühlig wäre. Ich kann mich hereinversetzen in die Ängste und gebe gerne schnell nach. Zu begreifen dass dies nicht immer der richtige Weg sein kann, hat eine ganze Weile gedauert. Wenn ich mich nicht selber verlieren möchte, so sein möchte wie ich bin mit all der Wärme in mir, nicht mehr will das Kälte einkehrt, werde ich konsequent das einfordern müssen was mir gut tut und alles andere hinter mir lassen. Das wird kein leichtes Unterfangen, ich gehe öfters lieber den einfachen Weg doch der ist nicht gut genug.

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