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Archive for November 2007

Traumwelten 2

Traumwelten 2

Vieles aus den Kindertagen habe ich in den letzten Wochen erlebt und mir graust es vor weiteren Erinnerungen , aber ich weiß inzwischen sehr genau das ich dadurch muss , ….
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Bergis Rechtfertigung: Glühwein anstehen dauerte zu lange
da stand extra für Kinder und Erwachsene ( er zählt sich zu den Kindern)…..weiterlesen

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Sunshine on tour

Also ich habe ja mehrere Namen, einer heisst Chaot , der zweite heisst „Autofahren isn das“ , dritte „Wo bin ich jetzt“ , der nächste „wo ist rechts“ und dann neuerdings lasst mich in Ruh will weiterschlafen.

Das vereinigt war dann heute folgendermassen:
Ich musste ….
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Traumwelten 1

Ich kann mich noch sehr gut an frühe Kindertage erinnern .
Über dem Bett von Ma und Pa hing ein Engelsbild , es waren 2 Kinder die über eine Brücke gingen. Man glaubte immer man tut mir einen Gefallen wenn ich im Ehebett in der Mitte schlief. Der Raum war dunkel und kalt , ungemütlich, ich fühlte mich nicht wohl und hatte Angst.
Als das erste Mal Lichter auf mich zukamen , hatte ich Panik , traute mich aber nicht zu rufen , da ich wusste dass ich das nicht durfte. Wenn es Zeit war zu schlafen , hatte ich nicht mehr zu stören , ansonsten gab es riesigen Ärger.
Ich weiß dass ich irgendwann das Mädchen von den Kindern war und immer wenn ich Angst hatte flüchtete ich in dieses Bild, nahm die Hand des Jungens und wollte über diese Brücke zu der wunderschönen Frau. Ich habe öfters in der letzten Zeit über diese Bilder meiner Kindheit gesprochen , aber konnte es nicht einordnen.

Hier noch mal einen ganzen lieben Knuddler an meinem Schatzi, der zum richtigen Moment die richtigen Fragen stellt, nicht locker läßt

auf Wunsch von Schatzi folgende Passage zensiert.

und dennoch habe ich manchmal Angst es wird ihm zu viel.

Er sagt es wird ihm nicht zu viel , so zufrieden mein Schatz , ich drück dich und ich hab dich ganz ganz doll lieb. Richtig , Piss – Pott , jeden Tag einen Schritt weiter , oder einen halben oder einen viertel …

Ich konnte zu dieser Zeit noch nicht lesen und freute mich riesig als ich ein wunderschönes Buch mit noch schöneren Farben bekam, da waren Welten in die ich hereintauchen konnte.
Jedesmal wenn ich nach einem Wutanfall von Ma ins Bett musste , nahm ich dieses Buch dass ich in einer Ecke hinter dem Bett versteckt hatte und schaute es an. Irgendwann freute ich mich sogar wenn ich ins Bett geschickt wurde, dort war mein Buch und ich konnte darin versinken.
Zu dieser Zeit weinte ich noch sehr viel , es brauchte nur einer böse zu schauen und ich brach in Tränen aus. Ich höre heute noch die Sätze wie “Hör auf zu heulen” , oder “Lass die Krokodilstränen” , “Stell dich nicht so an”, “geh dir die Nase putzen”, “das werde ich dir schon austreiben”.
Oft schaute ich nach draussen und begann mir eine Märchenwelt zu erschaffen. Ich träumte in den Tag rein und nahm meine Umwelt oft nur schemenhaft wahr. Gegen Laternenpfahle zu laufen oder zu stolpern war bei mir an der Tagesordnung.
Oft sagten Familienangehörige , sie sieht aus in ihrem Kleidchen wie ein kleiner Engel. Das war es auch was Ma aus mir machen wollte, einen kleinen angepassten Engel , ohne Widerspruch und still.
Dennoch kam ich immer wieder zurück , ich wusste das es eine Traumwelt war in der ich mich befand aber es war für mich einfacher die Menschen zu beobachten anstatt zu fühlen.
Ich konnte recht früh lesen und begann meine Welt nach Büchern abzusuchen , konnte darin versinken , in diese Welt , sie wurde zur Sucht, in ihr konnte ich entfliehen.
Ich durchlebte das was ich las, war eine Prinzessin, war ein Engel , war im Himmel , auf dem Meer, war mutig und hatte keine Angst.

Stundenlang spielte ich mit Heuschrecken, sammelte sie auf und liess sie wieder frei, stellte mir vor so weg zu hüpfen wie sie. Fragte mich wo die Eltern sind, fand das Gras wunderschön und beneidete sie. Ich lief Schmetterlingen hinterher und stand still , roch an Rosen , stapfte stundenlang durch Bäche.
Selbst wenn ich geschlagen wurde , schaffte ich es immer schneller nicht mehr den Schmerz zu spüren, sicherlich ich weinte, aber war genau so schnell wieder in einer anderen Welt.

Oft erzählte mir Ma in den folgenden Jahren dass ich sie zur Verzweiflung gebracht hätte mit meinem monotonen Satz “Ja, Mama” . Mehr brachte ich meistens nicht mehr zustande.

Auch den Alkoholkonsum meiner Eltern sah ich irgendwann verklärt. Wenn sie abends schrill und laut einen Schnaps nach dem anderen in sich flößten , stritten und diskutierten, fand ich das schön. Sie redeten mit mir , ich konnte mit ihnen reden. Wie ein Wasserfall plapperte ich in diesen Moment , hatte Sorge , ich könnte mich nicht schnell genug mitteilen. Es waren meistens dann andere Leute im Haus , Bekannte , Freunde, es war Leben und es riß mich aus der Träumerei. Gerne saß ich da , hörte zu.
Ich war eigentlich nur dann traurig , wenn ich weggeschickt wurde, mit der Aussage “Wir schreiben es dir auf , was wir sagen, du brauchst hier nicht sitzen zu bleiben” , geh auf dein Zimmer.

Es muss auch ungefähr die Zeit gewesen sein, an denen sich die beiden einen Campingplatz pachteten. Es waren Wochen der Freiheit und Leichtigkeit. Ich durfte raus, durfte durch die Wälder streifen, im Fluß Fische fangen, es waren Zeiten ohne Gewalt , ohne Schmerz und Pein.
Früh morgens, wenn der Nebel aufstieg war ich oft schon raus, ich bewunderte die Nebelschwaden war fasziniert über das Erwachen des Tages über die Schönheit der Natur. Oft setzte ich mich auf einem Berg und schaute hinaus, stellte mir vor fliegen zu können, wollte ein Vogel sein.
Im Wald streifte ich querfeldein, ließ mich auf dem Po ins Tal rutschen um dann wieder hochzuklettern. Hier und da begegneten mir andere Menschen, die ich sah aber auch wieder nicht.
Oft war ich nur verärgert dass ich gestört wurde , wollte in Ruhe gelassen werden.
Nachdem ich Madita kennengelernt habe, sie war eine der ersten Menschen die etwas an mich herankamen , ausser meinem Vetter , streiften wir gemeinsam. Ich zeigte ihr meine Orte und sie ließ sich immer Geschichten erzählen , das was ich träumte, was ich mir ausmalte.
Es war auch sie die mich ein wenig zurückgezogen hat, machte so ganz normale Sachen wie Blockflöte spielen oder mit Puppen , ich habe diese vorher eigentlich nur immer auseinander genommen. Wir spielten Einkaufen oder andere Alltagssituationen nach, ich weiß dass ich oft nicht wollte, es war mir nicht schön genug. Vater , Mutter , Kind war eins ihrer Lieblingsspiele und sie setzte sich durch.
Mit meinem Vetter spielte ich Fussball , kletterte auf Bäume, er war so herrlich fordernd. Wir bauten mit Decken Zelte und verbrachten dort unseren Sommer. Er durfte so ziemlich alles was er wollte und ich genoß die Freiheit, es waren Wochen der Ruhe und Harmonie, Zeiten an denen ich mit seinen Augen die Welt sah. Sie ist mir auch heute noch am besten in Erinnerung. Meine Tante war so liebevoll , strich mir immer leicht über die Haare.
Und dennoch hatte ich Angst wenn sie sich für das Wochenende ankündigten, hatte ich ordentlich genug geputzt oder gab es wieder Ärger wenn sie weg waren, weil meine Tante Ecken gesehen hatte und Ma darauf aufmerksam machte. Ich verfolgte ihre Blicke und hoffte dass sie nichts fand.
Überhaupt beobachtete ich immer öfters die Menschen , wie sie reagierten wie sie handelten , was ich in ihren Augen lesen konnte. Selten direkt , ich hatte mir eine Technik angelegt , sie anzuschauen ohne dass es nach anschauen ansah.
Immer seltener war ich zu direkten Blickkontakt bereit , ich dachte immer man könne in mir hereinschauen. Wenn die beiden wieder mal in einer Kneipe waren und ich stundenlang auf meinem Platz hin und her rutschte , hörte ich Sätze wie “Aus der wird mal eine Schönheit”, sie hat aber wunderschöne klare Augen, na die wird mal alle Männer verrückt machen. Diesen Blick kannte ich , der mir entgegengeworfen wurde, ich kann mich noch an das Herzrasen erinnern und flüchtete in meine Gedanken. Nach außen lernte ich zu lächeln, weil ich erkannte , dass man mir wenn ich durch einen hindurchsah und lächelte , mit einem Lächeln bedankt wurde. Ich wurde nach aussen fröhlich aber zurückhaltend, fragte mich immer was ich noch machen könne, damit man mich lieb hat, mich mag. Diese Gedanken haben mich eigentlich bis heute verfolgt, angepasst , freundlich lächelnd und fröhlich.

Aber es gab auch Wochen in denen ich herauskam wieder versuchte nach außen zu gehen, den Mut fasste auf Gleichaltrige zuzugehen. Ich war nie unbeliebt, man erzählte mir viele Jahre später, dass ich immer verträumt gewesen wär und irgendwie komisch aber sie hätten es als spannend empfunden. Viele meiner Klassenkameraden die mich ansprechen, erkenne ich gar nicht, geschweige fällt mir eine Begebenheit oder ein Gesicht ein, auch nicht wenn ich mir alte Klassenfotos anschaue.
Dort steht nur ein Mädel mit einem umgeknickten Fuß und schaut gebannt in die Kamera.Ich habe mich in späteren Jahren vehement gegen jede Fotografie gewehrt.

Ich brauch jetzt erst mal eine Pause

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