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Archive for Mai 2009

Versöhnung mit Gott

leben ist schön

Schon oft habe ich darüber geschrieben, das mein größtes Problem mein Glaube ist. Ich hatte gelernt ein angepasstes und liebes Kind zu sein, innerlich sicher rebellierte ich , doch nach aussen spielte ich die Rolle der perfekten Tochter, der perfekten Mutter, der perfekten Ehefrau. Diese Liste lässt sich fortführen , ich musste in allem die Beste sein.

Oft habe ich erst geschrieben bevor ich etwas in Worte fassen kann. Fürchterlich gestammelt habe ich gestern und war irgendwo in Erklärungsnot, das von mir zu geben was in mir vor ging. Dabei ist die Lösung ziemlich einfach, ich söhne mich aus, Aussöhnung mit der Vergangenheit, Aussöhnung mit dem Schmerz. Ich hole mich heraus aus der Opferrolle und beginne zu leben. Akzeptiere meine vielen vielen Fehler, nein ich brauch nicht mehr perfekt zu sein und nein ich brauche keine Schauspielerin mehr zu sein, ich bin ich mit all ihren Macken und Stärken.

Das Gift der Rolle der perfekten Tochter verliert ihre Wirkung. Ich sehe ihn nur noch selten und wenn dann gibt es nur noch wenig miese Gefühle. Es neutralisiert sich. Oft habe ich mich gefragt, verliere ich das Gespenst in meinem Kopf, kann ich leben ohne mich schlecht und minderwertig zu fühlen. Doch in den letzten Wochen geschah da etwas. Ich glaube das es für „normale“ Menschen kaum nachvollziehbar ist. Das düstere in mir wird hell und freundlich. Ich sehe mich nicht mehr traurig und alleine, sehe keine Dunkelheit mehr, es erhellt sich, öffnet sich.

Ich verliere meinen Glauben zurück, den Glauben das uns die Wege vorbestimmt sind, das wir etwas zu bewirken haben und es nicht unsere Sache ist zu entscheiden wo und wie es geschieht. Oft habe ich gelesen, du bekommst nur so viel zum verarbeiten, wie du gerade noch schaffst. Als Fortsetzung sage ich , wir bekommen nur so viele Lebensaufgaben wie wir gerade so eben noch erfüllen können. Nein wir sind nicht hier auf der Erde um ein schönes Leben zu haben, wir sind hier um unsere Aufgaben zu erfüllen. Sollte die Aufgabe sein, anderen Menschen zu helfen ihre Seele wiederzufinden, dann war all das was ich erlebt habe es wert. Brauchte ich das um andere Menschen zu verstehen, dann war es das. Ich habe den Glauben, wenn ich meine Aufgaben erfüllt habe, auch ich mich zurücklehnen darf und ausruhen kann.

Ich habe ein Mädel kennengelernt, klar ich habe früher durch meinen Job öfters versucht zu helfen, dort wo es ging doch ich hätte nie verstehen können , was in dieser kleinen Seele vorgeht, wenn ich nicht selber durch diese Täler gegangen bin. Ich könnte nicht streng, ich könnte nicht feinfühlig, ich könnte nicht so liebevoll versuchen zu erklären.

Früher hätte ich versucht meine Meinung aufzuzwingen, heute versuche ich Impulse zu geben. Es gibt ein Menschen in meinem Leben, der meine Seele so berührt hat, wie meine erste große Liebe. Er erkannte sehr schnell das hinter dieser Fassade mehr steckt. Ich weiß noch wie ich am Bahnhof stand verloren, verlassen und keine Lust mehr hatte zu leben. Mir war wie nach dem Tod von Jürgen alles egal. Es war ein Treffen und wenn ich sterben wollte konnte ich das auch noch morgen. Mit Gott war ich im Klintsch, er war alles schuld, er hatte mich nie sterben lassen, bestand darauf das ich hier bleiben musste, obwohl ich nicht wollte. Er war nicht anders, fordernd, verletzend, egal was ich machte. So war meine Gedankenwelt vor 18 Monaten. !8 Monate der Entwicklung. Heute sitze ich hier auf dem Balkon und geniesse die Sonne, freue mich darauf gleich den Menschen zu sehen , der mir geschickt wurde, mir die Hand zu reichen und sie festzuhalten. Ich hab damals als er die Hand nahm nicht nur zugelassen das er daran zieht, mich zurück ins Leben zieht , ich habe auch zugelassen das ich von Gott wieder gezogen werden. Genau so wenig Vertrauen wie ich zu ihm hatte, hatte ich auch kein Vertrauen in diese Hand. Anfangs ließ ich es nur geschehen, zwischenzeitlich stellte ich alles in Frage und trotzdem war da diese Hand, die sich mehr als gut anfühlte.

Dieses kleine Kind in mir machte die ersten Schritte heraus aus der Dunkelheit. Oft lief der Kopf voran und das Gefühl stolperte hinterher. Einmal noch in dieser Zeit war ich bereit alles aufzugeben. Es war die Zeit an dem meine Eltern für mich wieder mehr als sichtbar wurden, die Zeit in der ich begann mich mit meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Erst habe ich sie gehasst, dann geliebt, dann war ich der Meinung war alles nicht so schlimm um sie kurze Zeit später wieder zu hassen. Heute ist es Teil meiner Geschichte. Es macht mir kein Herzrasen mehr. Heute weiß ich das Vertrauen , die Hand reichen, glauben, alles seine Zeit braucht. Das kleine Kind ist auf dem Weg eine Erwachsene zu werden und die Verantwortung für sich selber zu übernehmen. Ebenso wie die Verantwortung für ihre Liebe und ihre Familie.

Ich war oft wütend auf Gott in dieser Zeit, sagte innerlich warum schickst du mir einen Menschen den ich lieben gelernt habe, schon einmal habe ich mich getraut und es wurde mir weg genommen. Ich möchte das nicht mehr für mich haben. Schon einmal habe ich mich auf dem Weg der Heilung gemacht, obwohl ich keine Ahnung hatte was da überhaupt los war. Das Ende vom Lied war das ich wieder alleine da stand. Damals als junger Mensch bestand ich darauf nichts mehr vom Leben zu erwarten, ich funktionierte in meiner Rolle.

Ich fragte gestern diesen ganz normalen wunderbaren Menschen in meiner für ihn wohl kaum nachvollziehbaren Denkweise:

Ich bin ein Chaot , du magst eigentlich keine Chaoten
Ich bin nicht perfekt, du liebst die Ordnung über alles
Ich bin eifersüchtig, du kannst das gar nicht leiden
ich bin überaus sensibel, es nervt dich teilweise
ich könnte teilweise die Welt umarmen und hab erst mal alle lieb, du bist mehr als vorsichtig
ich bin eifersüchtig, du magst das gar nicht
ich bin verträumt, manchmal irgendwo in einer anderen Welt, du bist zielstrebig und absolut realitätsbezogen
ich glaube an die Liebe, ich glaube an ein Zusammensein, ich fühle mich nicht gefangen, du bist lieber frei und unabhängig
ich bin romantisch, zärtlich, liebevoll, verwöhne gerne , dir es es teilweise zu viel und zu einengend

Was liebst du also an mir, wenn ich nichts von dem habe was du dir eigentlich wünschst

Er meinte wir nehmen von allem die Hälfte und fügen meine Hälfte dazu

Der Satz ist ziemlich schlicht und doch erklärt er die Bereitschaft aufeinander zuzugehen, die Bereitschaft sich weiter die Hände zu halten, mal der eine mehr mal der andere.

Aus der kleinen grauen Maus, die sehr ängstlich nach aussen geschaut hat, aus dem Mädchen das nicht mehr leben wollte, ist eine sehr neugierige mutige geworden, die bereit ist für ihre Ideale einzustehen. Klar sind dort noch viele alte Verhaltensweisen, die gewöhnt man sich auch nicht so schnell ab. Denn was man sich in all den Jahren angewöhnt hat, gewöhnt man sich nicht innerhalb von Tagen ab.

Heute bin ich mir sicher, ich wäre nicht diejenige die hier so sitzen würde und herumtipselt, wenn ich nicht durch die Vergangenheit und meinem Schicksal geprägt worden bin. Klar ich habe ein paar Macken, doch nicht mehr wie jeder andere auch. Ansonsten sitzt hier ein Mensch mit sehr viel Gefühl und noch mehr Verstand. Ein Mensch, der es gegeben ist, trotz allem zu lieben und Liebe zu geben. Die lernt für ihr Glück zu kämpfen und auch Entscheidungen zu treffen wenn ihr etwas nicht gut tut.

Die Aussöhnung mit mir, meiner Seele, der Vergangenheit und Gott

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gefunden in Jappy

Bevor Du urteilen willst,
über mich oder mein Leben,
ziehe meine Schuhe an
und gehe meinen Weg.
Durchlaufe die Straßen,
Berge und Täler.
Fühle die Trauer,
erlebe den Schmerz
und die Freude
und erst dann…
dann kannst du über mich urteilen!

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heute

heute bin ich traurig

ich weiß nicht warum

heute will ich weinen

ich weiß nicht warum

heute greife ich nicht nach den Sternen

ich weiß nicht warum

heute schreit meine Seele

ich weiß nicht warum

ich weiß nicht warum ich so alleine bin

heute bin ich nicht glücklich

ich weiß nicht warum

heute scheint keine Sonne

ich weiß nicht warum

heute entführt mich keiner in eine schönere Welt

das heute mir wirklich nicht gefällt

heute trauert mein Herz ohne Ende

ich weiß nicht warum

heute verrinnt die Zeit so langsam und nimmt kein Ende

ich weiß nicht warum

ich weiß nicht warum alles so ist wie es ist

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