Gestern wurde mir anhand einer Geste klar , wo ich stand , mir wurden 2 Richtungen gezeigt , einmal die eine Seite da wo der rational denkende Mensch steht , mit dem Alltag , der zwar im Moment nicht immer funktioniert , aber doch gelebt wird.
Und dann die andere Seite , dort steht ein kleines Mädchen, ein Mädchen und ein Teenager in seinem nicht beendeten Entwicklungsprozess. Dazwischen ist gar nichts .
In den Filmen hüpft man von der einen Seite zur anderen und erlebt das Mädchen so intensiv als wäre es das hier und jetzt. Die Emotionen und Gefühle , der Schmerz und auch die entstehende Kälte holt einen so enorm ein, dass man meint nicht mehr atmen zu können. Ich weiß nicht ,inwiefern dort schon alles zum Vorschein gekommen ist und ich glaube es ist auch besser wenn ich es noch nicht weiß. Aber ich weiß das ich mich auf dem Weg zum erwachsenen Menschen machen muß , nicht geistig , sondern emotional, ich werde loslassen müssen und meine Trauer und auch meine Wut niemals Kind sein zu dürfen verblassen und heilen lassen. Ich werde mich verabschieden müssen , von meinen unerfüllten Träumen und Sehnsüchten , mich verabschieden müssen vom nicht gelebten Kindsein und ich werde mich verabschieden müssen von maditasun.
Als sie vor vielen Jahren starb , war sie mein Kind das glücklich war, was sie das Kind das träumte und fröhlich lebte. Irgendwann verselbständigte sich das in meinen Geschichten. Wenn ich traurig war , sprach ich mit ihr, sie war meine Hilfestellung , meine Traurigkeit und ich wußte bis vor kurzem nicht warum das so war , zu besiegen.
Hallo Kleines,
wie geht es dir heute, ich werde dich nicht mehr so häufig besuchen kommen , auch wenn du traurig darüber bist aber es wird Zeit dass ich dort drüben hingehe. Du weißt ich habe dich lieb , so wie du bist , du weißt ich werde Teile immer in Erinnerung behalten.
Ja ich weiß du willst nicht das ich von dir gehe , du möchtest weiterhin mit mir spielen , möchtest geschützt werden , möchtest das ich dir eine Mama und einen Papa besorge damit du fröhlich lachen kannst.
Aber ich kann dir das nicht geben, komm setz dich zu mir und wir erinnern uns an die schönen Spiele.
Weißt du noch als du ganz klein warst und das erste Mal dachtest du wärst böse, nur weil dir ein paar Bilder gefielen, du alleine auf dem Stuhl in der Küche gesessen hast , bittere Tränen weintest, weil du dich nur noch schlecht gefühlt hast. Deine Mama hat ganz böse mit dir geschimpft und du suchtest nach den Worten die dir zeigten was verkehrt war, was du hättest anders machen können.
Wir haben uns dann ausgemalt , es käme gleich eine Fee herein , so wie in den Bilderbüchern die wir uns so gerne anschauten, du wolltest eine ganz liebe Mama haben , die dich in den Arm nahm und dir sagte es wäre wieder alles gut und sie wäre dir nicht mehr böse. Sie hätte mit dir dann überlegt , was zu machen wäre.
War diese Fee nicht schön in ihrem silberglitzernden Kleid, siehst du , putz dir die Nase . Lass dich über deine Haare streicheln und vergiss den Schmerz, deine Mama war nicht in der Lage diese Fee zu sein, ich weiß es macht dich unendlich traurig aber es läßt sich nichts mehr daran ändern.
Schau , Kleines , es gibt böse Menschen, Menschen die nur sich selber sehen , mit ihren Süchten und Verlangen , mit ihren unerfüllten Wünschen und Träumen. Du bist noch klein und kannst dich nicht wehren, darum möchtest du mich auch nicht gehen lassen, aber die Erinnerung muss verblassen.
Was ist mit deiner Puppe , hast du ihr ein neues Kleid gemacht, mit Tempotaschentüchern , damit sie nicht kalt hat. Du hast die Puppe von der Frau bekommen , die dir Angst macht, die dich immer mitnimmt und weswegen deine Mama dann immer böse ist. Man hat dir erklärt sie wäre deine Mutter , du verstehst das nicht so ganz , denn du hast ja eine Mama. Auch verstehst du die Sätze nicht dass man nicht zulassen würde , dass du nicht wirst wie deine Mutter. Mach dir keine Sorgen Kleines , das mußt du auch nicht wissen was sie damit meinen , schau dir das Buch an , das du so liebst.
Weißt du ich habe dich so lange begleitet ,dich beschützt und war dir eine gute Freunde, habe deine Tränen in der Nacht getrocknet und dir das Leben gerettet. Du mußt mich jetzt gehen lassen auch wenn ich gerne bei dir bleiben würde.
Mir fällt unsere Geschichte von Kasper ein. Du konntest das Gedicht nicht , weil du dir nie viel merken konntest, weil wir ja immer fort waren in unseren Gedanken. Du mußtest ins Bett doch diesmal war es schlimmer wie die Touren davor. Dein Rücken schmerzte weil Mami nicht geschaut hatte wo sie traf, sie war so böse , das du das Gedicht von den Engeln nicht konntest und deine Versuche es aufzusagen scheiterten schon bei den 2 Engeln die…
Du hast dich nicht getraut die Decke zu nehmen und dich zuzudecken , Mami könnte zurückkehren und böse sein , dass du nicht gehorsam warst. Wir stellten uns vor die Türe hätte eine Klinke die wir verdrehen konnten und lange schauten wir dorthin bis die Klinke zweimal zu sehen war. Kasper musste auch in der Geschichte im Bett bleiben , weil er keine Kleidung hatte, vielleicht so dachten wir mußt du so lange im Bett bleiben bis du das Gedicht kennst. Weißt du noch wie sehr die Stille in den Ohren dröhnte und wir stellten uns vor wir würden aus dem Fenster herausschweben auf die Felder die hinter dem Haus waren.
Wir würden dort Drachen steigen lassen und einer der Drachen würde uns mitnehmen.
Siehst du jetzt lachst du wieder, wie schön waren diese Vorstellungen erinnerst du dich noch daran.
Schlaf gut kleines und wenn du ganz doll rufst komme ich wieder und wir erzählen uns unsere Geschichte , in der Zwischenzeit gehe ich zu der anderen Seite und lebe mit dir in meiner Erinnerung.
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