Kochstunde mit elkööö
Ich überlege , nein ich grübele die ganze Zeit , wie schafft es mein Schatz , gleichzeitig zu telefonieren und zusätzlich noch was leckeres zu essen zu zaubern.
Wir sind uns ja darin einig das diese Künste normalerweise nur von der weiblichen Gattung zu bewerkstelligen sind aber hier würde ich wohl eher eine Ausnahme sein.
Folgen wir also einmal den Gedankengang telefonieren und kochen alla elkööö.
Da ich ja unter den gleichen Bedingungen arbeiten möchte stelle ich mir mal die Zutaten vor.
Ich fülle also die dementsprechende Gehirnhälfte mit Toast, Ananas ( oh nein ich nehm doch eher Pfirsiche , so ein wenig Kreativität gönn ich mir jetzt) , Butter, Paprika , Pfeffer, Käse und da war doch noch was , ach ja die technischen Erungenschaften wie Herd, Toaster und Mikrowelle.
Also Telefon in der linken Hand und eine ganze Hand frei , Freiheit pur also. Aber zuerst ist mir mal kalt, also muß unten der Ofen erst mal auf Hochtouren laufen. Ofen auf, shit heiß verbrannt. Ich rase also erst mal ins Badezimmer und lasse kaltes Wasser auf die betreffende Stelle laufen. Wo war denn jetzt die Brandsalbe, bei dem Versuch diese mit einer Hand zu öffnen quillt der halbe Tubeninhalt heraus.
Was wollte ich , ach ja richtig Toast Hawai.Da ich an diesem heißen Ofen nicht mehr dran gehe , zieh ich mir erst mal 2 Pullis an , denn kochen wenns kalt ist geht nicht. Wir Mädels möchten ja schon professioneller sein , also mach ich mir erst mal einen Lageplan.
Ofen anmachen , mit einer Hand das gelingt doch recht gut , also doch alles kein Problem.
Jetzt brauch ich den Toast, wo war der jetzt noch mal , in der Brotdose ist er nicht, bestimmt die Monster , einmal rufen wäre jetzt angesagt, aber wir wollen ja nicht pfuschen. Ich schleiche durch das Haus und finde ihn draussen , für die Kinder eigentlich eine sinnvolle Sache , sie waren draussen und hatten Hunger. Also Toast haben wir.
Wo ist der jetzt der Toaster und warum müssen Mädels im nachpubertierenden Alter immer der Meinung sein sie müssten Haushaltsplanung üben und die erste Stufe ist das komplette Verändern der Ordnung. Erste Schweißperlen rinnen die Stirn herunter und ich stell mir ein freundlich lächelndes „na klar Schatz , schaff ich das mit links“ vor. Derart motiviert , hieve ich den Toast auf die Ablage , muß natürlich erst mal alle Stecker vom Strom befreien und meine Errungenschaft den nötigen Saft zu geben. Dabei gleitet mir das Telefon fast aus der Hand, na ja auch nur fast.
Wir haben jetzt schon 3 Sachen parallel laufen , Telefon in der Hand , Ofen an, Toast in greifbarer Nähe und der Toaster ist auch schon startklar. Aber wer macht diese Toasttüten so schrecklich unpracktich zu. Das sind wohl alles Menschen die noch nie telefoniert haben , oder wie.
Nachdem so 3 bis viele Toastscheiben bei dem Versuch die Tüte gewaltsam zu öffnen auf dem Boden gelandet sind, gelingt es mir , der Toast ist im Toaster. Die Gewürze wo sind sie und noch die Butter.
Beim Öffnen des Kühlschrankes knallt mir dann erst mal die Türe vor dem Kopf , soll das Denkvermögen steigern , das stecken wir jetzt einfach mal weg. Aber Margarinedose mit einer Hand zu öffnen war dann doch nichts für mich , obwohl Toast auf dem Boden Margarine auf dem Boden, ich könnte mich ja einfach dazusetzen , dann hätte ich kein Problem mehr mit der Schwerkraft.
Wie war das jetzt noch mal , eigentlich habe ich recht gut zugehört, Margarine auf dem Toast , ach nein die Dose aufmachen. öööööööööh
Das ist schwer , denn wo ist der Dosenöffner und mit einer Hand zu bedienen . Also Dose mit der rechten Hand Richtung Dosenöffner , mit dem Wunsch er möge mir gnädig sein, mit der Stirn die Dose halten , mit der anderen krampfhaft den Telefonhörer, aber womit bediene ich jetzt den Knopf zum anschalten. Die Vibration ist schon irre , kostenlose Kopfmassage. Der Saft ist jetzt auf der Ablage , nicht schlecht , somit habe ich mir das abschütten gespart. Ach so eine Dose darf man nicht einfach in die Mikrowelle, dann brauch ich noch so was ähnliches wie Teller und den Ort wo die stehen habe ich gestern entdeckt. Noch immer strahlend lächelnd und bei der Frage ob alles klar ist , antworte ich süffisant , na klar , ich hab noch immer alles im Griff.
Pfirsiche sind nun in der Mikrowelle gelandet , Toast ist im Toaster , der Boden sieht grauenhaft aus, überlege wie ich die Monster gleich besteche , denn wir haben ja nur von kochen geredet nicht von aufräumen.
Ofen ist auch an, Gewürze und Margarine warten sehnsüchtig auf ihre Erfüllung , ich bin genial.
Ach richtig ich brauche noch Käse, Kühlschrank wieder auf , diesmal aus einem gewissen Sicherheitsabstand , soviel leichte Schläge von vorne brauch ich nun auch wieder nicht. Mit einem langen Arm hangele ich mich jetzt durch den Kühlschrank , das dabei der Streukäse herausgleitet , rührt mich jetzt gar nicht mehr. Vielleicht bekommt man daraus noch ein leckeres Menü.
Bei der ganzen Kraftanstrengung muss ich jetzt erst mal nach oben und mir einen Kaffee besorgen ichbin so dermassen stolz auf mich. Nach 2 – na gut waren doch einige Sekunden länger , begebe ich mich wieder auf den Weg in die Küche , oh Gott was ist das denn , the fog Nebel des Grauens, ja welcher Depp hat auch den Toaster verstellt, bei Schatzi springt das Ding immer von selber hoch.
Aber wir haben ja noch ein paar Toastscheiben , zur Not ist da ja noch Nachschub auf dem Boden.
Bei dem Versuch die Scheiben aus dem Toaster zu fischen verbrenn ich mir mal wieder die Finger, also diese Dinger genau so wie Öfen sind nicht für zarte Finger geeignet.
Wieder ins Badezimmer, ach der Wasserkran läuft ja noch immer, ach ja das bisschen Wasser was übergelaufen ist ist auch nicht so tragisch , Luftfeuchtigkeit soll ja gut für die Atemwege sein. Bei dem Versuch wieder herauszugehen rutsch ich ein wenig aus und übe Spagat.
In der Küche wieder angekommen rette ich gerade noch rechtzeitig den Toast. Die Frage was das denn alles für ein Krach ist , kommt noch immer ein ganz liebes „Das sind die Kinder, Schatz“ und „Alles im Griff“.
So jetzt aber Margarine auf dem Toast, Da gehört aber zuerst noch was drauf vor den Pfirsiche, ach ja gekochter Schinken , wieder den Kühlschrank auf , Packung herausgeholt , Schere , schau mir die Geschichte an. Wicki mässig klemm ich mir den gekochten Schinken zwischen die Beine schnapp mir die Schere und schnibbel mal alles rundherum ab, das dabei der Saft aus der Packung läuft, rührt jetzt keinen großen Geist. Und wenn ich schon einmal dabei bin , kann ich den Schinken auch zerschneiden, diesmal bin ich aber ganz schlau und stell einen Teller auf dem Boden und übe die Trefferquote in Schinken mit Schere zwischen Beinen zerschneiden aus. Ich komme damit gewiss ins Genisis Buch der Rekorde.
Packen wir also den Schinken auf den Toast , ich habe festgestellt das man mit draufpappen und schieben ein wunderschönes Design kreiieren kann. Ich bin ein Künstler in der Küche und der Boden hat auch eine interessante Maserung bekommen.
So wo hatte ich jetzt die Pfirsiche, ach ja Mikrowelle. Bei dem Versuch sie herauszuholen , verbrenn ich mir natürlich mal wieder die Fingerschen. Also zurück ins Badezimmer … siehe oben
Die sehen ja schon etwas schrumpelig aus, aber das muss bestimmt so sein. Mit einer Gabel jongliere ich dann die Pfirsiche auf den Toast und wenn ich hier sage jongliere dann mein ich das auch so und auch in einem Zirkus wird viel geübt bevor ein Programm steht. Na gut so 2 bis 3 landen na wo schon auf dem Boden natürlich. Aber so eine Dose hat ja genug Pfirsiche zur Verfügung zur Not schneiden wir halt kleinere Stücke.
Gewürz drauf und ach machen wir es auch in den unteren Gefielden wer weiß wofür das Kochen auf dem Boden gut ist.
Fertig , endlich und ein strahlendes Lächeln umspiegelt meine Lippen, na also Frau kann das doch mindestens so gut wenn nicht noch besser.
Ich öffne den Ofen schieb die wunderschön anzusehenden Toastscheiben hinein , schließe und bin glücklich. Wenn da nicht so ein dumpfes Gefühl wär, da fehlt doch irgendwas, warum heißt das auch überbacken. Aber erst einmal ein Kaffee , das wird schon alles richtig sein, Frau vertut sich bei so etwas nicht.
Ich muß hier an dieser Stelle noch erwähnen dass ich der Meister in anbrennen lassen bin , aber diesmal so schwöre ich mir diesmal gelingt es mir. Entspannt lasse ich mich vor dem Computer nieder , plaudere ein wenig hier und da und dann blitzt es in meinem Kopf , überbacken bedeutet Käse.
Mit der Aussage doch noch mal nachzuschauen , begebe ich mich die Treppe herunter , wo war jetzt der Käse. Beim besten Willen fällt mir das nicht mehr ein ich finde ihn schließlich im Badezimmer, also diese Kinder unmöglich.
Das Öffnen gestaltet sich als ein wenig kompliziert , aber zum Schluß bleiben doch einige Scheiben übrig und die Reste verteilen sich entweder auf die Pfirsiche oder auf dem Toast, was ich als sehr praktisch empfinde , ich brauche gleich nur die Kinder zu rufen und zu sagen dass mir der Kram in letzter Minute aus der Hand gefallen ist und vor lauter Mitleid machen sie es sauber und zaubern sich aus den Resten was feines.
Bei dem Versuch den Toast wieder aus dem Ofen für die letztendliche Belegung mit dem mühevoll zubereiteten Käse zu holen , passiert was , genau . also ab ins Badezimmer.
Ich werfe den Käse in den Ofen herein, den richtigen Ort wird es wohl schon finden ausserdem bin ich ja schon etwas geübt aus den vorherigen zirkusreifen Stücken und das dabei das ein oder andere Stück irgendwo anders landet das nehmen wir jetzt auch nicht mehr so genau.
Beim Schreiben stelle ich ja schon fest wie mühevoll telefonieren und kochen ist und ich brauch eine Verschnaufspause, das Zeugs brutzelt ja jetzt auch vor sich hin.
Nach 15 Min und einhändigem Teller vorbereiten natürlich vorsorglich mit älteren Geschirr und 2 Teller in Einzelteile zerlegt ( Porzellan ist aber auch empfindlich) , setzt ich mich erst mal gemütlich hin.
Nur der Qualm irritiert mich ein wenig, das wird wohl der Ofen hier oben sein.
Nachdem ich dann doch ein gewisses Kratzen im Hals verspüre schaue ich auf und stelle fest das the fog sich doch schon etwas mehr ausgebreitet hat.Auf dem Weg nach unten schwant es mir, wo war noch mal die Telefonnummer für die Feuerwehr.
Ach ja 112.
Und die Moral von der Geschicht, ich setzt mich gleich ins Auto und fahr nach meiner allerliebsten Frittenbudentante , sie soll mir was leckeres zaubern, währenddessen telefonier ich dann mit Schatzi und freu mich dass ich nicht den ganzen Mist der sich auf dem Boden befindet aufräumen muß.
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