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Archive for 1. Dezember 2008

Eine mir lieb gewordene Freundin ( am Anfang fand ich sie schrecklich da sie eine mehr als scharfe Zunge hat) sagte gestern abend , „nu komm mal runter, du hast Gefühle gelernt und dein Verstand sagt dir das eine Medialle zwei Seiten hat. Du kannst dir nicht das Schöne rauspicken und das andere nicht wollen. So läuft das nicht“.

Jedoch liebte ich diese Gleichförmigkeit , diese innere Ruhe die sich immer mehr ausbreitete, zur Ruhe kommen, wie sehr habe ich mir dies gewünscht.

Dennoch musste ich gestern im Gespräch herzhaft lachen, meinte sie wäre reichlich unfair mir die Worte im Mund umzudrehen. Sicherlich ich habe es ebenso bei ihr praktiziert und das wußten wir beide zu genau. Es ist schon beachtlich wie schnell wir voneinander wissen wie wir ticken. Sie schreibt inzwischen mehr als fleissig an einem Blog , schreibt wie besessen. Zu oft erinnert mich dies an meine erste Zeit hier, in den Tagen an denen die Erinnerungen mich umzuwerfen drohten, mich oft versinken ließen.

Ich habe gelernt zu lieben, mit jeder Faser meines Herzens, sie sagte gestern , du weißt das man Zeit braucht, du mußt zugestehen das manches dauert, also jammere nicht herum.

Die zwei letzten Nächte sind wieder voll mit Träumen, Gedankenfetzen , Erinnerungen. Ich wache auf schweißgebadet und erinnere mich. Sicherlich wußte ich das dies wiederkehren würde, es wirft mich auch nicht wirklich um, es stimmt mich nur traurig. Vielleicht ist es auch noch mal der richtige Zeitpunkt die Tränen laufen zu lassen, ich brauche mich nicht zu verstecken und die Starke zu mimen. Heute weiß ich wieviel ich zu geben habe, wenn ich Menschen treffe die es wert sind. Den Geist mit dem Gefühl zu verbinden, sagte sie letzte Woche, es in Einklang zu bringen, die Balance herzustellen, das wird die Methode sein glücklich zu werden.

Vielleicht traf es mich auch nur so unvermittelt. Ich währte mich in Sicherheit im Schutz der Liebe, war mir gewiss , das das was ich empfinde genau so zurück kommt. Ich war mir so sicher das wir 100.000 Schritte gemeinsam gegangen sind, das Gefühl niemals bewußt verletzten zu wollen genau so von der Gegenseite gelebt wird. Dennoch weiß ich zu genau das man einen Weg zu Ende gehen muß um die Folgewege zu finden und das man dort mehr als Geduld haben muß. Heute finde ich keine Ersatzworte für das Wort muß , heute darf es ruhig so stehen bleiben.

Ich versuche sehr genau darauf zu achten, mich selber zu schützen, ich weiß nicht was mich geritten hat, diesmal keine Selbstfürsorge walten zu lassen. Vielleicht glaubte ich seit letzter Woche, alles wäre vorbei, der Kampf wäre gewonnen. Die Gerechtigkeit hat gesiegt mit dem Gerichtsurteil. Vielleicht war ich zu mutig und wollte die Vergangenheit in einem Schlag hinter mir lassen. Ich könnte es auch einfach auf den Monat November schieben, der Monat in dem in Kindertagen die Melancholie auftrat, in der Ma litt und noch unausstehlicher war oder was für mich noch schlimmer war , versuchsweise Gefühle zeigte. Zu wissen woher die Träume kommen, zu wissen wie man es hätte verhindern können ist nicht gerade das was ich im Moment wünsche. Wie sagt ein schöner Satz, “ wer sich die Suppe eingebrockt hat, muss sie auch auslöffeln“.

Die Kleine ist krank und ich habe seit langer Zeit wieder ein wenig die Muße zu schreiben. Vieles so unendlich vieles geht mir die letzten Stunden durch den Kopf. Lange hatte ich schon nicht mehr Tränen in den Augen , lange kein Brennen mehr. In meinem Herzen ist so viel Trauer und im Moment weiß ich nicht wie ich es weg bekomme. Die Kehrseite der Medialle.

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